Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU-Einspruch gegen das Atomprogramm in Polen
Demonstrationen am 11. März / Kürzungen der Solarförderung verhindern!

(Bonn, 28.02.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) solidarisiert sich mit der polnischen Anti-Atomkraft-Bewegung und hat bei der Regierung von Polen gegen das geplante polnische Atomprogramm Einwendungen erhoben. "Von einem Störfall in einem polnischen Atomkraftwerk wäre die Bevölkerung beiderseits der Grenze betroffen", so der BBU.

Bereits im Januar hatte der BBU Einspruch gegen den möglichen Bau von Atomkraftwerken oder Atomanlagen in Polen eingereicht. Kürzlich hatte die polnische Regierung ihre Pläne konkretisiert und hat einen weiteren möglichen Standort eines Atomkraftwerks benannt: Gąski an der Ostsee. Der BBU lehnt den Betrieb und Neubau von Atomanlagen grundlegend ab. In dem aktuellen Einspruch  des BBU an die polnische Regierung heißt es u. a.:

"Durch die polnischen Pläne für Atomanlagen und Uranabbau sehen wir uns in den Grundrechten auf körperliche Unversehrtheit, Leben und Eigen­tum gefährdet. Wie die Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima bewiesen haben, ist die Atomenergie unbeherrschbar. Für die Umwelt hat die Nutzung der Atomenergie ebenfalls katastrophale Folgen, angefangen beim Uranabbau bis hin zur unlösbaren Atommüllentsorgung. (…). Es wird nie ein Endlager geben, in dem der Atommüll, der in polnischen Atomanlagen anfallen würde, sicher gelagert werden kann. Die schlechten Erfahrungen der Endlagerprojekte Asse und Gorleben in der Bundesrepublik Deutschland sind zu berücksichtigen."

Hintergrundinformationen: Einen Redebeitrag aus den Reihen der polnischen Anti-Atomkraftbewegung, der bei bei der Internationalen Urankonferenz  am 4. Februar in Münster gehalten wurde, findet man unter www.urankonferenz2012 (direkter Link: http://www.urankonferenz2012.de/gru%C3%9Fworte/).

Demonstrationen am 11. März
Der BBU betont, dass auch in der Bundesrepublik Deutschland aus Sicherheitsgründen der Widerstand gegen Atomkraftwerke, Uranfabriken und Atomtransporte fortgesetzt werden muss. Viele Bürgerinitiativen und Verbände, so auch der BBU, organisieren für den ersten Jahrstag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima (Sonntag, 11. März)bundesweit sechs Großdemonstrationen gegen die weitere Nutzung der Atomenergie. Ausführliche Informationen über die Demonstrationsorte, Reisemöglichkeiten etc. gibt es im Internet unter
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima-jahrestag/demos-am-113.html.

Kürzungen der Solarförderung verhindern!
Während der BBU auf der einen Seite Mitorganisator der Anti-Atomkraft-Demonstrationen ist, setzt er sich auf der anderen Seite für die bestmögliche Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen ein. Die geplanten Kürzungen bei der Förderung neuer Solaranlagen stoßen beim BBU auf scharfe Kritik. Bundesumweltminister Röttgen (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Rösler (FDP) haben sich darauf geeinigt, dass neue Solaranlagen, die nach dem 9. März 2012 in Berieb gehen, je nach Größe einen bis zu 30 Prozent geringeren Fördersatz bekommen sollen als früher instalierte Anlagen. Weitere Förder-Reduzierungen sind ab Mai vorgesehen. Am morgigen 29. Februar sollen die Kürzungen vom Bundeskabinett verabschiedet und dann dem Bundestag vorgelegt werden. Der BBU bezeichnet das Vorgehen als  "Streichorgie".

Mit Spenden den BBU unterstützen
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Enegiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.